«Als Person of Color in einer weissen Mehrheitsgesellschaft sehe ich mich oft Vorurteilen und Zuschreibungen, die aufgrund meiner äusseren Erscheinung konstruiert werden, ausgesetzt. Mein
Interesse gilt den verschiedenen Gesichtern von Rassismus. Diese versuche ich aufzudecken, indem ich auch den subtilen Rassismus, der vor allem in meinem unmittelbaren Umfeld reproduziert wird, miteinbeziehe.
Ich stelle fest, dass bereits die geringste Möglichkeit als rassistisch etikettiert zu werden, eine vehemente Abwehrhaltung provoziert. Es wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass systemimmanente Werte und Anschauungen längst überwunden sind.
Die Arbeit ‹Let’s talk about race› ist der Versuch, Worte für ein Phänomen zu finden, welches sich schwer in Worte fassen lässt. Ich widme die geführte Auseinandersetzung all jenen, die glauben, nicht rassistisch zu sein.» – Arathy Pathmanathan
In ihrem dreiteiligen filmischen Projekt begibt sich Arathy Pathmanathan (*1993) auf die Suche nach der eigenen Stimme als Person of Color und erprobt damit unterschiedliche Zugänge zum Thema Rassismus. Ziel der Arbeit ist es, der fehlenden Repräsentation von Stimmen of Color im öffentlichen Diskurs entgegenzuwirken und somit BIPOC (Black, Indigenous / People of Color) eine Plattform zu bieten und diese sichtbar und hörbar zu machen.
Nachdem Arathy Pathmanathans «Let’s talk about race» im Rahmen der Diplomausstellung (Bachelor Art Education, Zürcher Hochschule der Künste) gezeigt und mit zwei Preisen (Förderpreis Bachelor Art Education 2020 und Dokumentarfilmpreis 2020 Alexis Victor Thalberg-Stiftung) ausgezeichnet wurde, überführt die Künstlerin ihre Diplomarbeit nun ins Kein Museum: In einer adaptierten Version lädt sie die Besucher*innen dazu ein, sich mit der Vielschichtigkeit des Rassismus in der Schweiz auseinanderzusetzen.
Wir übertragen das Werkgespräch von den Macher*innen von Kein Museum mit Arathy Pathmanathan am Sa. 12. Dez. 17h live per Radio und Video.
Triggerwarnung: In diesem Film sind punktuell rassistische Fremdbezeichnungen zu hören. Sie werden nur von Schwarzen Menschen und People of Color bei Schilderungen ihrer Erfahrungen mit Rassismus ausgesprochen.