Hilke - Silent Violent
Das Licht bricht in den frühmorgendlichen Nebelschwaden und taucht die ganze Stadt in ein diffuses Dunkelviolett. Seit Tagen geplagt von Insomnia und einem Wechselbad der Gefühle. Mein Innenleben der Spa-Bereich eines heruntergekommenen Grand Hotels, bei dem man nicht so recht sagen kann, ob die goldenen Zeiten schon lange vorbei oder nie wirklich da waren.
„If love was easy
This should be easy too
Keep your distance
If that’s what you need“
Singt Dino Brandão auf dem Opening Track „Paradoxes“ von Hilkes Debüt „Silent Violent“ und bringt damit das Thema so wunderbar treffend auf den Punkt, man möchte weinen. Diese schmerzhafte Ambivalenz zieht sich sowohl im Songwriting, als auch in der Produktion höchst virtuos als roter Faden durch alle sieben Stücke. Auf der Liste der Features findet man neben Dino auch Gregory Frateur von Dez Mona und Daniela Weinmann von Odd Beholder, welche die kühlen, clubgeschwängerten Produktionen mit reichlich Tiefe erweitern und ein Gesamtkunstwerk von fragiler Schönheit erschaffen, welches seinesgleichen sucht.
Die Songs sind manchmal tanzbar, oft langsam, sowohl verstörend als auch beruhigend, zerbrechlich, aber selbstbewusst, als würde man auf dem Eis eines implodierenden Gletschers tanzen.